Als Coach selbstständig machen ist nicht leicht… So schaffst du es mit Erfolg! [8 Schritte]

von Stephan Kraft

Das ist der umfangreichste Guide, wenn du dich als Coach selbstständig machen willst.

Egal, ob du noch ganz am Anfang stehst oder schon mittendrin bist, hier erfährst du alles, was du wissen musst, damit der Start von deinem Coaching-Business zum vollen Erfolg werden kann!

Also los geht’s!

#1 Ist Coaching das Richtige für dich?

Wenn du dich als Coach selbstständig machen möchtest, ist die erste Frage immer: Ist Coaching das Richtige für dich? Und was „tut“ eigentlich ein Coach? Was ist das Berufsbild eines Coaches?

Coaching ist in erster Linie Einzelarbeit. Das heißt, du wirst in aller Regel in einem Zweier-Setting arbeiten: Du als Coach und dein Klient, wobei deine Klienten freiwillig zu dir kommen, weil sie in einer bestimmten Situation nicht weiter wissen.

Coaching ist hochgradig individuell

Coaching könnte man auch als „Hilfe zur Selbsthilfe“ bezeichnen.

Im Coaching hast du es mit Menschen zu tun, die gerade feststecken und schon sehr viel probiert haben, was jedoch nicht funktioniert hat.

Das heißt auch:

Sei darauf gefasst, dass du stets gegen einen inneren „Widerstand“ deiner Klienten anarbeiten wirst.

Denn deine Klienten haben in aller Regel ihr Problem schon länger, sie sind es „gewohnt“ damit zu leben.

Das Problem ist sehr oft zur eigenen Komfortzone geworden. Man spricht davon, dass Klienten in ihrer eigenen "Problemtrance" gefangen sind.

Das führt in den Klienten oft zu einem inneren Dilemma: Einerseits will man das Problem nicht mehr haben, aber es ist gleichzeitig auch schwer, die eigene Komfortzone des Problems zu verlassen.

Deine Aufgabe als Coach ist es nun, deinen Klienten Wege zu zeigen, wie sie selbst aus ihrer Problemtrance rauskommen können.

Als Coach nimmst du quasi Entwicklung deiner Klienten vorweg. Du erstellst für jeden deiner Klienten ein eigenes Curriculum, abgestimmt auf die jeweilige Situation des Klienten.

Coaching ist also stets hochgradig individuell und nicht wie bei einem Kurs oder einem Seminar, wo der Inhalt für alle Teilnehmer der gleiche ist.

Die Basis für gutes Coaching ist stets Empathie

Wenn du vorhast, dich als Coach selbstständig zu machen, dann überleg mal für dich, ob du es gut schaffst, dein eigenes metaphorisches Paar Schuhe auszuziehen und dich in das Paar Schuhe von anderen hineinzuversetzen.

Da Coaching eine individuelle Arbeit ist, ist es wichtig, deine Klienten dort abzuholen, wo diese grad stehen.

Sodass für jeden deiner Klienten eine optimale Voraussetzung für eigene Entwicklung geschaffen werden kann - unabhängig davon, ob jetzt ein Manager, ein Politiker, ein Bankangestellter oder ein Student bei dir im Coaching ist.

Coaches müssen manchmal auch sehr direkt sein!

Zusätzlich werden deine Klienten - wie bereits erwähnt - stets versuchen, dich in ihre Problemtrance hineinzuziehen.

Auch um dir zu „beweisen“, dass dies ein gutes Problem ist. Weil wenn das Problem leicht zu lösen wäre, dann bräuchte man ja auch keinen Coach, oder?

Das führt oft dazu, dass du deinen Klienten oftmals ziemlich ungeschminkt (aber dennoch empathisch!) Dinge sagen musst, die diese vielleicht nicht hören wollen.

Deswegen kommen diese Menschen dann auch zu dir: Weil sie von dir nicht die gleichen 08/15-Phrasen hören werden, die sie schon von Freunden oder Verwandten gehört haben.

Nochmals zusammengefasst:

  • Coaching ist „Hilfe zur Selbsthilfe“. Als Coach zeigst du deinen Klienten Wege auf, um aus ihrer Problemtrance herauszukommen.
  • Coaching ist immer hochgradig individuell und auf deinen Klienten zugeschnitten.
  • Als Coach solltest du empathisch sein und ein gewisses Maß an Direktheit mitbringen.

#2 Wissen aneignen: Die richtige Ausbildung finden

Coaching geht weit über einen 08/15-Stammtischratschlag oder Hobbypsychologie hinaus.

Deswegen steht am Anfang der Selbstständigkeit als Coach die richtige Ausbildung, um jene Tools zu erlernen, mit denen du dann einen Unterschied im Leben deiner Klienten machen kannst.

In vielen Coaching-Ausbildungen wird es auch um dich selbst gehen

Zu dir als Coach kommen in erster Linie Menschen, die irgendwo nicht mehr weiterwissen.

Man ist also ständig mit den Problemen anderer Menschen konfrontiert.

Aus diesem Grund wird es in vielen Ausbildungen auch um dich selbst gehen, damit du gut mit Herausforderungen umgehen kannst und auch in der Lage bist, für die eigene Psychohygiene zu sorgen.

Hier kommt auch die „Selbsterfahrung“ ins Spiel. Also dich selbst und dein Handeln in bestimmten Situationen (beispielsweise in einem Coaching-Setting) zu beobachten und kennenzulernen.

Wenn du für dich schon ein paar mögliche Ausbildungen gefunden hast, dann wähle jene, die nicht nur auf Coaching-Werkzeuge setzen, sondern auch Elemente der Selbsterfahrung beinhalten.

Mehr dazu, was man unter Psychohygiene versteht und wie das gut funktioniert, erfährst du in diesem Video von Lena:

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Welche Coaching-Werkzeuge wirst du lernen in einer Ausbildung?

Zusätzlich zur Selbsterfahrung wirst du in den verschiedenen Ausbildungen viele konkrete Coaching-Methoden erfahren.

Du wirst Ansätze und Werkzeuge lernen, was du konkret tun kannst, wenn ein Klient sagt: „Ich habe dieses oder jenes Problem.“

Du lernst, wie du Menschen in ihrer Problemtrance erreichst und so mit ihnen sprichst, dass sie williger werden, diese Problemtrance zu verlassen. Denn für viele Klienten ist ihr eigenes Problem zu einer Art Komfortzone geworden.

Coaching-Methoden sind beispielsweise:

  • Neurolinguistisches Programmieren
  • Provokatives Coaching
  • Systemisches Coaching
  • Lösungsorientierte Beratung
  • Aufstellungsarbeit

Mehr über Coaching-Methoden kannst du in diesem Artikel erfahren.

Deine Aufgabe als Coach ist es dann auch, für deine Klienten jeweils die richtige Methode auszuwählen, um die größtmögliche Entwicklung zu bewirken.

Wie findest du die richtige Ausbildung, wenn du dich als Coach selbstständig machen möchtest?

In all dem großen Pool an möglichen Ausbildungen… Wie findest du die richtige für dich?

Du kannst hier den folgenden bewährten Ansatz verwenden:

#1 Kläre für dich ganz grob den Bereich, in den du gehen möchtest.

Lies dir hier gern auch den dritten Schritt (nächster Abschnitt) „Dein Profil als Coach schärfen“ durch, um dir diesbezüglich schon weitere Inspiration zu holen.

Vielleicht gibt es aber auch Themen oder Bereiche, die dich selbst persönlich oder dein Umfeld betroffen haben und du deswegen in diesem Bereich Menschen unterstützen möchtest?

#2 Masse statt Klasse: Schmeiß dich ins Google und suche alle möglichen Ausbildungen, die dich auf den ersten Blick ansprechen.

#3 Gehe all diese Ausbildungen nach diesen beiden Fragen durch:

  • Hast du ein gutes Gefühl für diesen Anbieter der Ausbildung, wenn du dir die Homepage, die Vortragenden, Videos oder den Ausbildungsinhalt ansiehst?
  • Sind es Themen und Inhalte, die dich persönlich interessieren (auch vielleicht hinsichtlich deiner eigenen Geschichte) und wo du dir denkst: „Ja, das lerne ich gerne und das möchte ich gern zu einem neuen Beruf machen!“

Im besten Fall hast du damit ein paar „heiße“ Kandidaten beisammen. Im letzten Schritt geht’s darum, die finale Auswahl zu treffen.

#4 Erst jetzt dürfen, wenn du so magst, der Kopf und der Verstand „mitmachen“ und derartige Fragen beantworten:

  • Welche Methoden und Werkzeuge sagen dir am meisten zu?
  • Welche zeitliche Organisation ist dir lieber (Ausbildungen nur am Wochenende oder über mehrere Wochen am Stück)?
  • Suchst du eher eine Ausbildung mit viel Praxis oder mehr Theorie?

WICHTIG: Derartige Ausbildungen sind in aller Regel Investitionen von mehreren tausend Euro. Dafür lohnt es sich, nach Förderangeboten zu suchen. Du kannst dies auch direkt bei den Ausbildungsinstituten nachfragen, diese wissen bezüglich Förderungen in der Regel sehr gut Bescheid!

#3 Dein Profil als Coach schärfen

Wenn du dich als Coach selbstständig machen möchtest, ist dieser Schritt vielleicht einer der wichtigsten.

Nach einer Coaching-Ausbildung hast du in aller Regel ein riesiges Sammelsurium an Werkzeugen.

Jetzt geht es darum, dieses Sammelsurium auch einzusetzen.

Dafür müssen wir 2 Fragen beantworten:

  • Wen willst möchtest du wobei unterstützen?
  • Wie hebst du dich von deiner Konkurrenz ab?

Das führt uns zu Zielgruppen und deiner Positionierung. Hier unterscheiden wir zwischen der...

  • Hin-zu-Positionierung und der
  • Weg-von-Positionierung.

Was es damit genau auf sich hat, schauen wir uns jetzt an!

Wen möchtest du unterstützen? (Zielgruppe und Hin-zu-Positionierung)

Zunächst gilt es also mal, sich zu überlegen, wen du als Coach unterstützen möchtest.

Das ist eine ganz entscheidende Frage.

Viele sind nämlich einfach mal „Life-Coach“ oder „Beziehungs-Coach“ und wundern sich, dass sie keine Klienten haben.

Der Grund liegt in der fehlenden „Hin-zu-Positionierung“.

Meinen ersten Online-Kurs haben Lena und ich gemacht für Menschen in glücklichen Beziehungen.
(Anmerkung: Diesen Kurs haben wir erstellt, als wir auch bei szenario-zwei, unserem anderen Projekt, noch ganz am Anfang standen...)

Der Inhalt von diesem Kurs waren Tools, wie man eine Beziehung noch erfüllender gestalten kann.

Was ist passiert?

Niemand hat diesen Kurs gekauft.

Warum nicht?

Weil er einen wichtigen Aspekt vernachlässigt hat, nämlich den so genannten „Leidensdruck“.

Es ist wie beim Arzt: Da geht man in aller Regel erst dann hin, wenn etwas weh tut.

Nur sehr wenige googeln: „Wie bleibe ich gesund?“

Die allermeisten googlen vermutlich: „Mir tut XY weh, was kann ich tun?“

Bei dieser Hin-zu-Positionierung geht es also darum, genau festzulegen, bei welchen Problemen und Herausforderungen du deine Klienten unterstützen möchtest und kannst.

Oder anders formuliert: Wer ist deine Zielgruppe?

Wie du deine Zielgruppe findest, erklärt dir Lena übrigens in diesem Video hier:

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So gesehen gibt es mal keine Einschränkung, was du coachen kannst - natürlich stets unter der Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen, beispielsweise dass du als Coach keine Psychotherapie anbietest. Ich bin jedoch kein Anwalt, deswegen frage bei Unklarheiten dies bitte beim Anwalt deiner Wahl nach!

Wie unterscheidest du dich von der Konkurrenz? (Weg-von-Positionierung)

Die Hin-zu-Positionierung war deinen Klienten zugeneigt, also bei welchen Problemen und Herausforderungen du Menschen unterstützen möchtest.

Bei der Weg-von-Positionierungen richten wir den Blick auf deine Konkurrenz, nämlich im Sinne der Abgrenzung von deinen potenziellen Mitbewerbern.

Kläre hier für dich die folgenden Fragen:

  • Was machst du anders als die Konkurrenz?
  • Warum können Klienten mit deiner Hilfe ihr Problem schneller lösen?
  • Warum sind deine Methoden wirkungsvoller?

Kurzum:

Was unterscheidet dich von deinen Mitbewerbern?

Vielleicht weil du selbst vom Thema, das du coachst, betroffen warst und dich deswegen in deine Klienten besonders gut hineinversetzen kannst.

Oder dass du eine spezielle Ausbildung gemacht hast.

Tipp aus der Praxis: Beginne stets mit der Hin-zu-Positionierung. Ansonsten bleibt man bei der Weg-von-Positionierung oft in einem „feeling good“-Ansatz stecken und beschäftigt sich nur damit, was man selbst gut kann, vernachlässigt aber komplett, was die Klienten eigentlich benötigen!

#4 Mit dem Business starten

Der nächste Schritt, wenn du dich als Coach selbstständig machen möchtest, ist auch der „formelle“ Start ins eigene Business.

Das bedeutet zunächst mal, alle rechtlichen Infos einzuholen und zusammenzusuchen, damit dein Business überhaupt auch „in der realen Welt“ formal funktionieren kann.

Ich fasse das hier mal ganz schwammig unter „Bürokratie“ zusammen.

Verschaffe dir einen Überblick über die „Bürokratie“

Idealerweise nimmst du dir mal einen Samstag Zeit, schmeißt dich ins Google und holst dir die folgenden grundlegenden Infos:

  • Welche Rechtsform ist die richtige für dich, um dich als Coach selbstständig zu machen?
  • Wie läuft der Gründungsprozess in deinem Land ab? Also zu welchen Behörden musst du gehen und welche Unterlagen brauchst du?
  • Gibt es Förderungen für Neu-Gründer?
  • Wie viel Sozialversicherung und Steuern musst du abführen?
  • Welche Deadlines sind einzuhalten bei Steuererklärungen oder Umsatzsteuervoranmeldungen?
  • Wie stellst du eine korrekte Rechnung?

Ich bin weder Steuerberater noch Anwalt, deswegen kann das hier natürlich keine Rechtsberatung sein. Und all das wird je nach deinem Firmenstandort (also Österreich, Deutschland, Schweiz usw.) unterschiedlich sein.

Dennoch möchte ich dich ermuntern, dich mit diesen Fragen zu beschäftigen.

Bei diesen obigen Fragen kann dir natürlich auch ein Steuerberater weitere Infos geben.

Selber machen oder outsourcen?

An all den obigen Dingen wie Rechtsform, Steuererklärungen usw. wirst du auch als Coach nicht vorbeikommen.

Die Frage, die du dir hier stellen musst, ist: Machst du das alles selbst oder beauftragst du beispielsweise einen Steuerberater, deine Steuererklärung usw. zu machen?

Mit diesen Fragen kannst du dies für dich beantworten:

  • All die Zeit, in der du dich „um die Steuer“ kümmerst, fehlt dir in deinem Coaching-Business.
  • Fehler bei der Steuererklärung können teuer werden (Steuernachzahlungen und Strafzahlungen).
  • Ein Steuerberater hilft dir auch, die Finanzen in deinem Unternehmen zu optimieren.
  • Klarerweise sind mit einem Steuerberater auch Kosten verbunden.

Für die finale Entscheidung passt, finde ich, der folgende Satz sehr gut: Die Frage ist weniger, ob du dir den Steuerberater leisten kannst. Die Frage ist vielmehr, ob du es dir leisten willst, auf einen Steuerberater zu verzichten.

Allein als Coach selbstständig machen oder mit einem Geschäftspartner?

Machst du dich also allein selbstständig als Coach oder mit einem Geschäftspartner gemeinsam?

Oder gibt es Kooperationen, die du schon von Anfang an einplanen kannst?

Die meisten unserer Leser:innen starten alleine, jedoch kann der Start ins Business zu zweit viele Vorteile bringen.

Man muss nur einmal gründen, man braucht nur einmal eine Steuererklärung für die Firma abgeben und man kann sich Kosten oder Arbeit für die eigene Homepage oder für den neuen Content teilen.

Die „Übergangsphase“ ins eigene Coaching-Business

Nahezu alle, die sich als Coach selbstständig machen wollen, werden nicht ab dem ersten Tag profitabel sein und davon voll leben können.

Das heißt:

Es wird eine Übergangszeit geben, von deinem derzeitigen Brotberuf hin zum eigenen Coaching-Business, bis du deine monatlichen Fixkosten sowie auch deinen Lebensunterhalt rein mit dem Coaching decken kannst.

Vielleicht kannst du bei deinem derzeitigen Arbeitgeber ohnehin mit der Zeit deine Stunden reduzieren und so einen kontinuierlichen Übergang in dein Coaching-Business ermöglichen.

Deswegen überleg dir, wie du diese Übergangsphase handhaben möchtest und welchen Zeithorizont du einplanst?

Ab wann möchtest du zu 100% von deinem Coaching-Business leben können?

#5 Zeig dich in der Welt: Die eigene Homepage

In der heutigen Zeit wirst du als Coach ohne eigene Homepage kaum profitabel werden können.

Eine Homepage erfüllt viele Funktionen:

  • digitale Visitenkarte
  • Klienten können mehr über dich und dein Angebot erfahren
  • Blog für Content-Marketing
  • Newsletter-Anmeldung
  • (automatisierte) Terminbuchung
  • usw.

Wie du siehst, ist eine Homepage mittlerweile ein Multifunktionstalent!

Eine Homepage soll ihren Zweck erfüllen

Der ureigenste Zweck deiner Homepage ist potenzielle Klienten von dir zu überzeugen.

Nicht mehr und nicht weniger.

Und diesem Zweck sollte alles untergeordnet werden.

Klar, auf der Homepage sollte es ausreichend Gelegenheit für Besucher geben, mehr über dich und deine Geschichte zu erfahren.

Du solltest genau darlegen, wobei du Menschen genau helfen kannst.

Doch all das steht im Dienste des eben genannten Zwecks: Klienten von dir zu überzeugen, sodass diese ein Coaching bei dir buchen.

Eine schöne Homepage allein bringt dir mal gar nichts - außer Lob von Freunden oder Kollegen. Aber die werden wohl eher selten Klienten bei dir werden…

Welche Seiten sollte eine Homepage zumindest umfassen?

Startseite: Das ist jene Seite, die die meisten Besucher zuerst sehen werden. Diese sollte eine rasche Orientierung geben über:

  • Was machst du und wie kannst du dem Besucher der Homepage helfen?
  • Wer bist du?
  • Wie kann man einen Termin buchen?

Optional kann natürlich auch ein Opt-In-Formular für einen Newsletter vorhanden sein oder eine Übersicht über neue Videos oder Blogartikel.

Über-mich-Seite: Deine künftigen Klienten kennen dich ja nicht und wollen etwas über dich erfahren. Auf der Über-mich-Seite beantwortest du die folgenden Fragen:

  • Wer bist du?
  • Was ist dein Werdegang?
  • Warum bist du Coach geworden?
  • Welche Ausbildungen hast du gemacht?
  • Was sagen andere über dich? (= Testimonials)

Nutze auf dieser Seite auch Bilder von dir. Optional kannst du auch ein eigenes kleines Vorstellungs-Video aufnehmen.

Angebots-Seite: Wenn du dich als Coach selbstständig machst, sollten die Besucher deiner Homepage idealerweise auch ein Coaching buchen. Dies ist der krönende Abschluss auf deiner Angebots-Seite.

Zusätzlich beschreibst du auf dieser Seite die folgenden Dinge:

  • Wie und wobei unterstützt du Menschen?
  • Wie hebst du dich von deiner Konkurrenz ab?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass du diese beiden Fragen wiedererkennst. Dabei handelt es sich nämlich genau um die Hin-zu- und Weg-von-Positionierung!

Darüber hinaus noch die folgenden Seiten:

  • Kontaktseite mit einem Kontaktformular, um dich zu erreichen
  • Impressum (nicht vergessen!)
  • Datenschutzerklärung (ganz wichtig!)
  • Allgemeine Geschäftsbedingungen (optional)

Auch hier wieder: Selber machen oder outsourcen?

Eine eigene Homepage bauen, und alles drumherum wie Hosting und Domain, ist schon ein ganzes Stück Arbeit.

Auch hier stellt sich somit wieder die Frage: Magst du dich in diese Thematik selber reintigern oder an jemanden outsourcen?

Der Vorteil am Selbermachen besteht darin, dass du dich mit der Technik auskennst und deine Homepage stets so anpassen kannst, wie du das möchtest - beispielsweise wenn du neue Opt-in-Formulare ergänzen willst oder ein paar Bilder oder Textpassagen auf deiner Homepage ergänzen möchtest.

Andererseits kostet all dies wieder Zeit, die du vielleicht derzeit nicht hast, weil du auch noch in einem anderen Beruf tätig bist. In diesem Fall kannst du eine Homepage natürlich auch von einer Agentur oder einem Freelancer machen lassen. Die Kosten belaufen sich dabei auf ungefähr 1000+ €.

#6 Marketing: Die ersten Klienten finden!

Vielleicht hast du schon gemerkt, dass in den letzten beiden Schritten eigentlich gar nicht mehr um deine Tätigkeit als Coach gegangen ist.

Tatsächlich wirst du niemals „nur“ Coach sein.

Das heißt, es gibt hier viel „rundherum“:

Wenn dich als Coach selbstständig machst, dann bist du vermutlich nur zu 50% der Zeit tatsächlich „Coach“.

In der restlichen Zeit bist du Buchhaltung (siehe Schritt #4), Marketing-Abteilung, Content-Creator oder Sekretär.

In diesem Schritt schauen wir uns an, wie du tatsächlich Klienten findest, um mit deinem Coaching-Business auch richtig durchzustarten.

Und das Zauberwort hier heißt: Marketing!

Wir werden uns hier auf einen Überblick über die wichtigsten Konzepte beschränken. Die besten Tipps, wie du deine ersten Klienten finden kannst, erfährst du übrigens hier (klick!).

Content-Marketing oder bezahlte Werbung?

Letztlich gibt es 2 große Kategorien, wie du neue Klienten finden kannst.

Einerseits über Content-Marketing und andererseits über bezahlte Werbung.

Schauen wir uns mal an, wie beide Ansätze funktionieren…

Content-Marketing funktioniert nach dem folgenden Prinzip:

#1 Du stellst auf deiner Homepage oder deinem YouTube-Kanal kostenlose Informationen zur Verfügung.

#2 Dadurch werden Menschen auf dich aufmerksam und buchen anschließend ein Coaching bei dir.

Diesen „Besucherstrom“ nennt man auch „Traffic“, falls du diesen Begriff schon mal irgendwo gehört hast.

Welche Vorteile Content-Marketing bietet, erkläre ich dir übrigens in diesem Video hier:

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Bezahlte Werbung funktioniert so:

#1 Du schaltest Werbung auf YouTube, Google oder Facebook.

#2 Daraufhin werden Menschen auf dich aufmerksam, kommen auf deine Seite und buchen ein Coaching.

Du siehst, der Hauptunterschied liegt darin, auf welche Weise die potenziellen Klienten auf deine Homepage kommen.

Zugegeben, diese Erklärung ist hier SEHR einfach gehalten. Sehr oft wird in all diesen Prozessen auch noch E-Mail-Marketing eine wichtige Rolle spielen. Dazu aber etwas später mehr.

Und klarerweise kannst du natürlich auch Content-Marketing und bezahlte Werbung kombinieren.

Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt!

Auswahl deiner Marketing-Kanäle

Wenn du zumindest einen Teil deines Marketings mit Content machen möchtest, dann ist hier auch die Frage, auf welchen Kanälen du dies tust.

In der heutigen Zeit gibt es auch hier eine enorme Vielfalt:

  • ein eigener Blog
  • YouTube-Kanal
  • Podcasts
  • Facebookgruppen
  • Instagram
  • usw.

Um uns dabei nicht zu verlieren, teilen wir alles mal in drei Kategorien ein, nämlich ob du die Informationen bei Content-Marketing als…

  1. Text (= Blog) und/oder
  2. reines Audio (= Podcast) und/oder
  3. in Form von Videos, Bildern (YouTube-Kanal, Instagram, …)

… anbieten möchtest.

Wie du vielleicht schon gemerkt hast, verwenden wir bei szenario:business einerseits Content-Marketing mit einem Blog (diesen liest du gerade) sowie auch über einen YouTube-Kanal (das sind die eingebundenen Videos hier in diesem Guide).

Eine erste Entscheidungsgrundlage, was für dich hier passend sein kann, bekommst du von Lena in diesem Video hier:

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Klienten an dich binden durch E-Mail-Marketing

Nun möchte ich noch etwas über E-Mail-Marketing sprechen. Ich weiß nicht, wie oft man schon den Untergang der E-Mail prophezeit hat - jedoch erfreut sie sich nach wie vor einer ungebrochenen Beliebtheit.

E-Mail-Marketing hat einen SEHR großen Vorteil: Du kannst jene Menschen WIEDER erreichen.

Warum ist das wichtig?

Nehmen wir an, du hast einen Blog und dadurch kommen regelmäßig auch Menschen auf deine Homepage.

Manche buchen vielleicht ein Coaching, andere werden sich deines Blogs erfreuen, vielleicht darüber nachdenken, ein Coaching zu buchen, aber dann doch ohne eine Buchung deine Homepage wieder verlassen.

Diese sind nun weg und kommen in den allermeisten Fällen nicht wieder.

Wenn du nun die E-Mail-Adresse dieser Menschen hättest, wäre das halb so schlimm. Du könntest ihnen weitere Informationen schicken und nochmals dein Coaching bewerben.

Genau hier ist der Schnittpunkt zum E-Mail-Marketing. Damit kannst du Menschen proaktiv wieder erreichen!

Darüber hinaus kannst du auch bestehende Klienten weiterhin erreichen. Denn es ist viel leichter, dass ein Bestandsklient noch ein Coaching bucht, als einen komplett neuen Klienten zu gewinnen.

Je mehr Klienten weiterbuchen, desto besser - außerdem brauchst du so nicht ständig neue Klienten finden.

Weil wir bei szenario-zwei, unserem anderen Projekt, qualitativ hochwertiges Coaching anbieten und E-Mail-Marketing betreiben, buchen über 35% alles Klienten mindestens ein zweites Coaching!

Als Anbieter empfehlen wir bei szenario:business hier Klick-Tipp!

#7 Organisation des Coaching-Alltags

Mittlerweile haben wir schon einiges hinter uns:

  • Wir haben über die richtige Ausbildung und deine Positionierung gesprochen.
  • Du weißt, welches die ersten formalen Schritte sind, um mit deinem Business zu starten.
  • Du weißt, welches Ziel du mit einer Homepage verfolgst und
  • wie du durch gezielte Marketing-Maßnahmen die ersten Klienten bekommst.

Nun fehlt uns noch eine ganz wichtige Sache, nämlich die Organisation deines Coaching-Alltags.

Empfehlung: Automatisierte Terminbuchung!

Ich nehme mal an, dass du deine Zeit lieber mit coachen verbringst, als dass du jeden Tag 2 Stunden nur Termine vereinbarst.

Ich sehe es bei so vielen Coaches da draußen. Wenn jemand ein Coaching buchen möchte, dann heißt es: „Bitte schreib mir über das Kontaktformular, um einen Termin für ein Coaching zu vereinbaren!“

Das kann man schon so machen.

Aber es ist auf diese Weise extrem mühsam und zeitaufwändig und funktioniert nur so lange du wenige Klienten hast.

Lass mich dieses Problem kurz verdeutlichen.

Du hast Klient A einen Termin am Montag um 11:15 Uhr und am Dienstag um 9:00 Uhr angeboten. Du wählst lieber 2 Termine, damit Klient A auch Zeit hat und es sich nicht doch noch anders überlegt.

Nun möchte Klient B ebenfalls ein neues Coaching buchen. Weil sich Klient A noch nicht gemeldet hat, welchen Termin er möchte, bietest du Montag um 9:00 Uhr an und am Dienstag um 11:15 Uhr.

Du hast nun für Klient A und B insgesamt 4 Termine reserviert, obwohl sie nur 2 Termine benötigen werden.

Wenn jetzt Klient C wegen eines neuen Termins fragt, wird es schon kompliziert.
(deswegen hatte ich auch gesagt, dass eine manuelle Terminvereinbarung nur bei wenigen Klienten funktioniert)

Darum meine ganz klare Empfehlung: Nutze eine automatisierte Terminbuchung.

Wir nutzen Acuity Scheduling. Ein weiteres Tool ist Calendly.

Das schaut dann beispielsweise so aus:

Man kann also SOFORT einen Termin buchen und du hast keine Arbeit mit der Terminvereinbarung!

Coaching vor Ort oder übers Internet?

Überlege dir, ob du Coaching vor Ort und/oder übers Internet/Telefon anbieten möchtest.

Denn gerade durch die Covid-Pandemie haben wir gemerkt, dass man für ein Coaching nicht zwangsläufig im gleichen Raum sein muss.

Klar, nicht in allen Fällen wird ein Coaching übers Internet möglich sein. Es gibt einige Themen, da ist es leichter, wenn man vor Ort ist (beispielsweise, wenn das Coaching viele Übungen mit dem Körper beinhaltet, man mit Boden-Ankern arbeitet oder wenn es stark ums Spüren geht).

Coaching übers Internet bietet deinen Klienten allerdings den Vorteil, dass es zeitsparender ist, da die An- und Abreise entfällt.

Zusätzlich können durch Coaching übers Internet auch Menschen von deiner Expertise profitieren, die nicht deiner räumlichen Umgebung wohnen!

Auf diese Weise vergrößert sich dein potenzieller Kreis von Klienten ganz erheblich, denn du kannst dann Menschen im gesamten DACH-Raum coachen!

#8 So geht dein Coaching-Business durch die Decke!

Als letzten Schritte möchte ich dir noch einen kleinen Ausblick geben, was noch alles möglich ist, wenn du dich als Coach selbstständig machst.

Wir werden über jene Dinge sprechen, die am Anfang nicht zwangsläufig nötig sind, die aber dazu geeignet sind, dein Business auf eine nächste Stufe zu heben.

Digitale Infoprodukte für ein „passives“ Einkommen

Vielleicht hast du ja auch schon mal was vom „passiven“ Einkommen gehört. Das kann beispielsweise ein Online-Kurs sein, den du automatisiert über deine Homepage verkaufst.

Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Wenn du nur Coaching anbietest, dann ist dies auch deine einzige Einkommenssäule.

Wenn du eine Woche Urlaub machst oder mal krank bist, machst du während dieser Zeit auch keinen Umsatz.

Mit einem Online-Kurs wäre dein Einkommen nicht vollständig an deine Tätigkeit als Coach geknüpft.

Einen weiteren Vorteil bieten Online-Kurs darüber hinaus noch: Einen solchen Kurs nimmst du einmal auf, bindest diesen in deine Prozesse ein und hast eine automatische Verkaufsmaschine, die dir kontinuierlich Umsatz bringt.

Zusätzlich kannst du mit einem Online-Kurs deiner Community weitere Lösungen abseits des Coachings anbieten.

Nutze die Macht der Positiven Psychologie!

Wenn du dich als Coach selbstständig machen möchtest, dann gleicht dies einem Marathonlauf.

Es braucht einfach eine gewisse Zeit, bis das „Werkl“ auch wirklich läuft. Bis es soweit ist, heißt es: Dranbleiben!

Auf deinem Weg kann dich die Positive Psychologie unterstützen, um Resilienz aufzubauen und deine Vision vom eigenen Coaching-Business konsequent zu verfolgen.

Mehr dazu erfährst du in diesem Video hier von mir:

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Wie kann es für dich weitergehen?

Du siehst also:

Wenn du dich als Coach selbstständig machen möchtest, dann sind dafür einige Schritte nötig.

Aber wenn du von Anfang an weißt, was da auf dich zu kommt, kann da quasi nichts schiefgehen.

Und nun würde ich gern etwas von dir erfahren: Bei welchem Schritt stehst du gerade? Hast du schon eine Ausbildung begonnen? Oder bist du schon mittendrin?

Schreib es mir gerne in die Kommentare, ich freue mich von dir zu hören!

Alles Liebe,

Stephan

(c) 2024 szenario:business

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